Wigoltingen (Transkription Nr. 377)

Schulort Wigoltingen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 235-236v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Weinfelden
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Wigoltingen
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs und eines einzelnen weltlichen Gerichtsherrn)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Wigoltingen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Wigoltingen (Niedere Schule, reformiert)
20.02.1799

Beantwortungen über die Frage der Schulen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Wigoldingen

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf?

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine Eigne Gemeine,

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Wigoldingen,

I.1.dIn welchem Distrikt?

Weinfelden

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton Turgaü,

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

3 Haüser, Hasli genannt, eine Viertel Stunde, vom Dorf,

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Keine, außert den oben gemeldten 3. Haüsern

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Von den oben gemeldten 3 Haüsern, zwey Kinder,

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Jllarth, Waaggerschweilen, Engwang, Und Geerau.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Jllharth. v. Wigoldingen 3 viertel. Stund, Waaggerschweilen, 1/2 Stund, Engwang, u: Geerau. 1. viertl. Stund,

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja! nach ihren Fähig Keiten, u: verhalten, in zwey Classen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, Singen, U: Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nein,
Jm Winter, und Sommer, also durch das ganze Jahr,

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Zeügniß-Buch, Testament, Gellerts, Oden, u: Lieder, U: die Waserischen Schul Bücher.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Erstlich macht man ihnen vorschriften, dann Schreiben die Kinder, aus den Schulbüchern, U: zu lezt, wird auswendig Geschrieben.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

6. stund. 3 Stund vor, u: 3 Stund Nachmitt:

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] die Gemeind, Unter dem vorsiz, des Bürger Pfarrers.
Nach vor her gegangnem Examen, durch das Stimmen-Mehr.

III.11.bWie heißt er?

Hs. Jacob Arnold.

III.11.cWo ist er her?

Aus dem Dorf Wigoldingen.

III.11.dWie alt?

46. Jahr,

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Ja. zwey.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

19. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Bej seinem Vater
Keinen öffentlichen, sonder Feld-Arbeit,

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er ist zu gleich Meßmer, oder Küster, Und Vorsinger,

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

50. Bis 60. Nammlich 27. Knaben U. 33 Mädchen

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

40. Bis 45. Nammlich 20. Knaben, U: 25. Mädchen

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja!

IV.13.bWie stark ist er?

1855. fl. 58 xr.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Aus eben genanten Fond.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein!

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Nein! der Schul Mstr, hat im Winter, für jeden Tag 15 xr. u: im Sommer, 18 xr.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

das Schulhause, ist das Gemeindhaus in Mittel mäßigem Stand.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Keinen, Er muß Jährlich selbst, 17. fl. zins Bezahlen,

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

||[Seite 3] die Gemeind,

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Nichts als Geld, wie schon gemeldt.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Aus vorgesagtem Fond,

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Nein!

IV.16.B.bSchulgeldern?

Aus dem Fond, darein auch milde Stiftungen, gefloßen.

IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Aus Frey willigen Bejträgen, der Haus-väter, die den Fond, vermehrt.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

Keine Ligenden Gründen

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

einzig aus dem Fond, der an Capital gelegt ist.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

DIENSTWILLIGER SCHULLEHRRER, HS: JACOB ARNOLD. Wigoldingen den 20 ten Februarj 1799.

Zitierempfehlung: